Auf dem WEG zu einer verpflichtenden KLIMAKENNZEICHNUNG auf LEBENSMITTELN

Am 19.10. fand im Paul-Löbe-Haus unter der Schirmherrschaft der SPD-Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl ein Austausch über die wissenschaftlichen Grundlagen eines Klimalabels statt.

In enger Zusammenarbeit mit der Initiative „Together for Carbon Labelling“ bildete die Veranstaltung den Auftakt einer vierteiligen Reihe, in der verschiedene Perspektiven einer verpflichtenden Klimakennzeichnung diskutiert werden. Das Ziel eines Klimalabels besteht darin, CO₂-Äquivalente und weitere Umweltauswirkungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher klar und verständlich zu kommunizieren. Dies soll ihnen ermöglichen, umweltbewusste Kaufentscheidungen zu treffen. „Für Verbraucherinnen und Verbraucher muss es durch eine eindeutige Kennzeichnung möglich sein, alles über die Herkunft eines Produktes bereits im Geschäft zu erfahren“, so Rita Hagl-Kehl. „Das sollte nicht nur für die Inhaltsstoffe gelten, sondern auch für die Art und Weise, wie etwas hergestellt wird.“

Etwa ein Drittel der vom Menschen verursachten globalen Treibhausgasemissionen stammt derzeit aus dem Lebensmittelsystem, wie eine Studie des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zeigt. Die EU hat zwar neue Regelungen getroffen, die nicht staatliche oder offiziell zertifizierte Klimakennzeichnungen einschränken, aber ein Gesetz für eine einheitliche EU-weite Klimakennzeichnung scheint weniger wahrscheinlich. Länder wie Dänemark und Frankreich entwickeln daher eigene Kennzeichnungen. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher zu verbessern. Dazu gehört vor allem auch ein umfassendes Klimalabel, das alle Herstellungsprozesse berücksichtigt und den Konsumentinnen und Konsumenten eine wirklich nachhaltige Kaufentscheidung ermöglicht“, betont Rita Hagl-Kehl, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, angesichts dieser Entwicklung die Notwendigkeit nationaler Maßnahmen.

Paul-Hoffmann Woldt, der Leiter der Initiative, zeigte sich nach der Veranstaltung optimistisch und zielorientiert: „Die wissenschaftlichen Grundlagen für ein gesetzlich verpflichtendes Umweltlabel für Lebensmittel in Deutschland sind erarbeitet. Wir benötigen jetzt eine staatliche Umweltdatenbank und eine einheitliche Berechnungsmethode. Es ist Zeit, die Zuständigkeiten zwischen den Ministerien BMUV und BMEL zu klären und mit der politischen Umsetzung zu beginnen“.

In den kommenden Monaten wird die Reihe fortgesetzt und beinhaltet die Perspektive Wirtschaft – mit einem Fokus darauf, warum die Wirtschaft eine gesetzliche Regelung fordert und wie diese implementiert werden kann. Anschließend steht die Perspektive Gesellschaft im Mittelpunkt, wobei die Meinungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Thema Klimakennzeichnung auf Lebensmitteln ergründet werden. Die Abschlussveranstaltung wird schließlich die Diskussionsergebnisse präsentieren und das weitere Vorgehen skizzieren.

 

Bildbeschreibung:
v.l. Andre Winzer, Moderator der Veranstaltung gemeinsam mit Rita Hagl-Kehl, SPD-Bundestagsabgeordnete, im Paul-Löbe-Haus.
Foto:
Büro Hagl-Kehl

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